Samstag, 12. Februar 2011

Ihr seid großartig!!!

Liebe Mami und lieber Papi, liebe Müggis,

ihr seid einfach toll! Danke für die schönen Fotos und eure lieben Worte! Habe mich supi gefreut und war schön, euch alle mal wieder gesehen zu haben;)
Ich drücke euch alle ganz fest und denke an euch!Schön, dass es euch gibt!

Lauri

Dienstag, 8. Februar 2011

Es geht hoch hinaus



















Viele kleine Freuden

Vor einem Monat hat bei mir die Arbeit wieder begonnen und es gibt schon wieder viele aufregende Sachen zu berichten!

Anfang Januar habe ich mich gemeinsam mit meinen beiden Lehrern zusammengesetzt, um über die Entwicklung des Baba watoto Centre zu reden und wie wir diese gemeinsam verbessern können.

Ein Problem war ja, dass es kein Trinkwasser im Center gab und die Kinder sich dieses auch nicht immer selber kaufen können und sie deshalb oft die Lehrer oder mich nach Geld gebeten haben. Mkude und ich sind dann gemeinsam in die Stadt gefahren und haben einen großen (50l) und einen kleinen (20l) Wasserbehälter gekauft. Mit dem großen Behälter holen wir jetzt immer das Wasser von einer in der Nähe gelegenen Wasserstelle, von der auch die Bewohner der Umgebung ihr Wasch-, Koch- und Trinkwasser bekommen. Für 50l bezahle ich 400 Shilingi, also so ca. 20 cent und diese Menge reicht für eine halbe Woche. In den kleinen Behälter füllen wir immer das Wasser für einen Tag und fügen Waterguarde (Chemiezeug, dass alle Bakterien tötet) hinzu.

Des Weiteren haben wir eine Art Stundenplan erstellt. Es gibt Aktivitäten am Morgen ab 10 Uhr und am Nachmittag ab 15 Uhr. Ich gebe jetzt zwei Mal die Woche am Morgen Englischunterricht, für die Jugendlichen, die nicht zur Schule gehen können. Ich habe so ca. 10 bis 15 Englischschüler und jeder hat von mir zu Anfang ein Schreibheft und einen Stift bekommen, damit sie sich Notizen machen können. Was mich sehr freut ist, dass meine Schüler so wissbegierig sind. Sie hören mir zu und alles, was ich an die Wand schreibe, wird sofort in das Heft übernommen. Wenn ein Schüler erst später ins Center kommt und den Unterricht verpasst hat, holt er sich das Heft von einem anderen und setzt sich alleine hin, um das Verpasste nachzuholen. Jedoch ist mir aufgefallen, dass ein Großteil der Kinder nicht die einfachen Begrüßungsformen beherrscht oder Sätze richtig bilden kann. Das liegt daran, dass in den Schulen stupides auswendig lernen, von englischen Begriffen, als Lehrmethoden gelten und ein Großteil der unterrichtenden Lehrer ein schlechtes Englisch spricht.

Weiterhin unterrichte ich meine Kontorsionskünste und Springseil jeweils einmal die Woche und Mkude Ngoma( Trommeln), Traditional-und Contemporary Dance. Das Gute an dem Stundenplan ist, dass die Kinder jetzt immer genau wissen, wann und was an jedem Tag unterrichtet wird und somit ein wenig Kontinuität ins Center kommt.

Außerdem habe ich diesen Monat 450 Euro Unterstützungsgelder für das Projekt von Weltwärst erhalten, die jeder Freiwilliger, der über Weltwärts ins Ausland geht bekommt. Ein Teil des Geldes wollen wir dazu benutzen, eine Schneiderklasse zu eröffnen. Damit wollen wir den Jugendlichen im Center ermöglichen, eine Ausbildung zu absolvieren und später natürlich auch die gefertigten Kleidungstücke verkaufen. Somit wäre auch für das Center eine kleine Geldeinnahmequelle gesichert. Dieses Nähprojekt bestand bereits schon einmal, jedoch ist es an fehlenden Spendengelder für Stoffe und Lehrer gescheitert, wodurch es nicht richtig zum Laufen kommen konnte. Bis zur erneuten Umsetzung dauert es also noch ein bisschen, weil wir erst einmal genau die Kosten kalkulieren müssen.

Letztes Wochenende hatten wir zwei Tage lang Aufführung im Russian Culture Centre, als Vorgrupp von Parapanda, in der Stadt. Ich habe mich am Morgen mit Latifa getroffen, ein Mädchen, welches gleich neben dem Center wohnt, um für die Kinder Mittagessen zu kochen. Es gab Wali (Reis) mit Maharage (Bohnen), Kachumbali (Salat)und Samaki ( Fisch). Danach ging es mit einem gemietetem Daladala zum Auftritt. Alle waren super aufgeregt und die Kinder hatten sich richtig rausgeputzt, die Mädchen mit Kleidchen und Absatzschuhen, die Jungen mit Hemd. Allein die Busfahrt war schon der Knüller, weil nur gefeiert wurde. Ein Lied nach dem anderen wurde angestimmt mit Trommelbegleitung und Getanzt und Gewippt was das Zeug hielt. Beim Auftritt hatte dann auch alles fehlerfrei geklappt. Wir hatten eine Woche zuvor mit ihnen ein kleine Show eingeübt, die ein Zusammenschnitt aus Akrobatik, Tanz und Trommeln ergab. Letztendlich war es einfach schön zu sehen, wie sehr die Kinder sich über den Auftritt gefreut haben und wie leicht es ist, sie zu begeistern und ihnen eine Freude zu machen. Ein tolles Wochenende gemeinsam mit dem Baba watoto gewesen!

Ja und jetzt die nächsten zwei Wochen kommt die Ufafabrik aus Berlin zu uns zu Besuch und veranstaltet einen Zirkusworkshop! Mehr dazu aber beim nächsten Blogeintrag.

Es ist also einen Menge im Gange;) Mir geht es gut!

Lauri